Dorotheus, SS. (10)

[808] 10SS. Dorotheus et Gorgonius, MM. (9. Sept.). Der hl. Dorotheus war Oberkämmerling (magister palatii, cubiculi regis praepositus) des Kaisers Diokletian, und der hl. Gorgonius, sowie Petrus (12. März), waren Unterkämmerlinge (cubicularii) eben dieses Fürsten. Als Galerius in dem kaiserlichen Palaste zu Nikomedia hatte Feuer anlegen lassen, um die Christen als Urheber des Brandes angeben und dadurch verhaßt machen zu können, wurden Dorotheus und Gorgonius mit andern Hofbedienten, die sich zum Christenthum bekannten und von diesen gemäß ihres Amtes abhingen, verhaftet, mußten die grausamsten Qualen bestehen und wurden am Ende erdrosselt. Diokletian ließ die Leichname des Dorotheus und seiner Genossen in's Meer werfen, weil er nach dem Berichte des Eusebius fürchtete, die Christen möchten sie als Götter verehren. Bu tler ist der Meinung, der hl. Martyrer Gorgonius, der ehehin in Rom so sehr berühmt war, sei ein anderer als der, von welchem hier die Rede ist; allein sowohl Papebroch als auch Suysken (nach Papebroch einer der bedeutendsten Bollandisten) haben klar dargethan, der hl. Gorgonius, welcher zu Rom verehrt wurde und von dem selbst das Sacramentarium des Papstes Gelasius ein Officium enthält, sei der nämliche mit Obigem, und die Lebensgeschichte oder vielmehr die Passio, welche über den römischen Gorgonius vorhanden, von einem Unbekannten ganz erfunden oder erdichtet. Der hl. Bischof Chrodegand von Metz erhielt im Jahre 765 von Papst Paul I. einen Theil des Leibes des hl. Gorgonius, brachte ihn nach Frankreich und übergab ihn im folgenden Jahre der Abtei Gorze, wo viele Wunder geschahen. Unter den Gedichten des hl. Papstes Damasus findet man eine Grabschrift zu Ehren des hl. Martyrers borgonius (carm. 14. pag. 156).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 808.
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