Firminus (6)

[215] 6Firminus. Ep. M. (25. Sept.) Dieser hl. Firmin, der erste Bischof von Amiens Ambiantum), war der Sohn eines christlichen und angesehenen Rathsherrn zu Pampelona in Spanien, und erhielt von einem frommen und gelehrten Priester, Namens Honestus, der ein Jünger des hl. Bischofs Saturnin von Toulouse war, eine treffliche Erziehung und Bildung nicht nur in allen Wissenschaften, sondern vorzüglich in der christlichen Religion. Der für die Ehre Gottes und Verbreitung des heil. Glaubens begeisterte Jüngling verließ mit Einwilligung seiner Eltern und seines Lehrers sein Vaterland im 17. Jahre seines Alters, und begab sich nach Toulouse, wo er unter der Leitung des dortigen Bischofes solche Fortschritte in den Heilskenntnissen und in der christlichen Vollkommenheit machte, daß er nicht nur die priesterliche, sondern auch die bischöfliche Weihe empfing, und im 31. Jahre seines Lebens als Wanderbischof und Glaubensprediger zur Bekehrung der heidnischen Völker die beschwerlichsten Reisen machte. Er predigte den Glauben in dem Bezirke von Albi, zu Agen, in Auvergne, in Anjou, zu Beauvais, und endlich zu Amiens, als dessen erster Bischof er angesehen wird. Mit rastlosem Eifer arbeitete er hier an dem Seelenheile seiner ihm anvertrauten Gemeinde. und bald zeigten sich die segensvollsten Früchte seiner Bemühungen. Er bekehrte fast alle Einwohner der Stadt Amiens und der ganzen Umgegend zum Christenthum, belebte dann durch seine hohen Tugenden und seine Beredsamkeit den Glauben, erweckte den Geist der Buße, und entstammte das Streben nach Vollkommenheit unter seinen Christen so sehr. daß seine Kirche damals eine der blühendsten von ganz Frankreich war. Das aber zog ihm den Haß der Götzenpriester zu, welche ihn ergreifen und als einen Lästerer der Götter und Aufrührer des Volkes dem Richter übergeben ließen, der ihn dann aus Furcht vor dem Volke, das mit vieler Liebe an ihm hing, heimlich im Gefängnisse hinrichten ließ um das J. 290 (300). Ein Christ, Namens Faustinian, den er getauft hatte, beerdigte mit Ehrfurcht seinen Leib, und der hl. Firmin, der dritte Bischof von Amiens, erbaute an dem Orte, wo er begraben wurde, eine Kirche, zur allerseligsten Jungfrau genannt. Seine Reliquien bewahrt die Kathedrale von Amiens. Sein Name steht auch im Mart. Rom. am 25. Sept., und wird von ihm gesagt, daß er in der Verfolgung des Diocletian unter dem Präses Rictiovarus nach vielen Martern enthauptet worden sei. Als kirchliches Attribut führt er eine Palme oder ein Schwert. Er ist Patron von Pampelona und Navarra. (VII. 24.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 215.
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