Genesius, S. (5)

[371] 5S. Genesius, Ep. (3. al. 7. Juni). Dieser hl. Bischof Genesius stammte aus einem vornehmen Geschlechte und erblickte zu Clermont (Clarus Mons, Clarmontium) in der Auvergne (Arvernia) das Licht der Welt. Wie seine Eltern geheißen haben, ist unbekannt; nur daß sie reich und angesehen waren und den christlichen Glauben bekannten, ist zuverlässig. Sie gaben ihrem Sohne eine ihrem Stande angemessene christliche Erziehung. Bald leuchtete er vor allen seinen Zeit-und Altersgenossen durch thätige Liebe und frischen Glaubensdrang. Volk und Klerus verlangten und erhielten ihn im J. 656 zum Bischofe. Als solcher übte er in Wort und That die Obliegenheiten seines Amtes, wobei ihm jedoch nach Migne die Novatianische und Jovinianische Spaltung viel zu schaffen gemacht haben soll, was aber eine chronologische Unmöglichkeit ist. Nach fünf Jahren eifriger Pflichterfüllung reiste er, zugleich mit dem Gedanken, dem Bisthume zu entsagen, nach Rom. Letzteres konnte er jedoch nicht ausführen, denn seine Heerde mochte einen solchen Vater nicht bei Lebzeiten schon verlieren. Er lebte noch 40 Jahre und entschlief dann zu Lyon selig im Herrn. Ein üblicher Wohlgeruch strömte von seiner Leiche aus, die in der Kirche zum hl. Symphorianus beigesetzt wurde. Gott verherrlichte seinen Diener durch vielerlei Zeichen. Das Kloster Man-Lieu (coenobium Magnolocense) verehrte in ihm seinen Gründer. Zu Lyon soll er ein Spital gestiftet haben. Sein Hinscheiden dürfte nach den Bollandisten um das J. 662 erfolgt seyn. Seine Uebertragung von Lyon nach Clermont wird am 7. Juni begangen. (I. 322–324.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 371.
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