Guilielmus (55)

[569] 55Guilielmus, (4. April), König von Schottland, welcher nach den Bollandisten (I. 319) von Cammerarius zugleich mit Convallus3 unter die Heiligen gezählt, von den Bollandisten aber übergangen wird, da er in dem schottischen Menologium von Dempster nicht vorkommt Nach Nigne bestieg dieser Wilhelm im J. 1165 als Nachfolger seines Bruders Malcolm IV. den Thron von Schottland und gerieth im J. 1174 in englische Gefangenschaft, welche er im Thurm zu Falaise in der Normandie zubrachte. Nach langer Zeit kam er in sein Land zurück und bemühte sich, seine Unterthanen glücklich zu machen. Er befreite sie von der Oberherrlichkeit Englands und herrschte ebenso weise als ruhmvoll. Dabei beförderte er in aller Weise Glauben und Frömmigkeit, wobei er seinen Unterthanen durch sein Beispiel vorleuchtete. Er gründete zu Ehren der heil. Jungfrau die Abtei Lendorick, und jene zu Aberbrock unter Anrufung des hl. Thomas von Canterbury, welchen er in seiner Jugend noch gekannt hatte. Auch gründete er mit seiner Mutter das Cistercienserinnen-Kloster Haedington. Die Stadt Perth, welche durch eine Ueberschwemmung viel gelitten hatte, ließ er wieder aufbauen. Er starb zu Sterling in Schottland am 14. Dec. 1214 und wurde in der Abtei Abrocth beigesetzt. Auf seine Fürbitte geschahen mehrere wunderbare Heilungen, und einige schottische Schriftsteller nennen ihn am 4. April unter den Heiligen ihres Landes. (Mg.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 569.
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