Laurentius a Funiano (82)

[721] 82Laurentius a Funiano, Prediger aus dem Kapuziner-Orden, lebte in der Provinz Bologna, in welcher er etliche Jahre lang das Amt eines Provinz-Vicars verwaltete. Er starb im J. 1566 zu Bologna selig im Herrn und im allgemeinen Rufe der Heiligkeit. Als er einst zu Forli die Fastenpredigten hielt, ließ sich eine böse Weibsperson beigehen, in das Haus und Zimmer, welches der Diener Gottes bewohnte, heimlich bei Nachtszeit hineinzuschleichen, um ihn zur Unlauterkeit zu verleiten. Er saß am Tische und studirte die Predigt. Als er der bösen Person ansichtig wurde und bald merkte, worauf es abgesehen war, hielt er seinen Finger so lange über das Licht, bis er ganz verbrannt war, was ihm natürlich unsägliche Schmerzen verursachte, aber auch die Beschämung und Bekehrung der Weibsperson zur Folge hatte. Der Diener Gottes wurde auch später so abgebildet, wie er nämlich diese heroische Handlung ausübt. Der Herr verherrlichte ihn sogleich nach seinem Tode mit vielen Wunderzeichen, von denen mehrere genannt sind. (J. M. R.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 721.
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