Leontius, SS. (14)

[782] 14SS. Leontius et 2 Soc. MM. (18. Juni). Die hhl. Krieger Leontius, Hypatius6 und Theodulus erlitten unter Kaiser Vespasianus zu Tripolis (Tribul) in Phönicien den Martyrertod. Der hl. Leontius, der berühmteste unter den Martyrern dieses Namens, war aus Griechenland und wurde zu Tripolis in Phönicien erzogen. Er trat in den Kriegerstand, den er durch seine Tapferkeit verherrlichte, weßhalb er bald zu den höchsten Stellen sich erhob. Obwohl Soldat im heidnischen Lande war er ein genauer Beobachter des göttlichen Gesetzes, voll Milde gegen die Untergebenen, voll Großmuth gegen die Feinde, voll Barmherzigkeit gegen die Armen und Dürftigen, denen er fast sein ganzes Einkommen schenkte. Zu dieser Zeit erbat sich der Senator Adrianus vom Kaiser Vespasian die Erlaubniß, die Christen zu verfolgen, welche man damals wohl auch manchmal mit den Juden verwechselte. Da wurde ihm denn der hl. Leontius als ein eifriger Christ verrathen und deßhalb gab er den Befehl, seiner habhaft zu werden. Als nun der Kriegstribun Hypatius, auch Hypatus genannt, der Stadt Tripolis sich näherte, befiel ihn plötzlich ein Fieber, von dem er aber dann auf Anrufen des Gottes des hl. Leontius befreit wurde. Hypatius und einer seiner Soldaten, Namens Theodulus, suchten den hl. Leontius auf, der sich ihnen zu erkennen gab und in seine Wohnung einlud, worauf die beiden Krieger sich ebenfalls als Christen bekannten und von Leontius getauft wurden. Zwei Tage darauf kam Adrianus selbst und ließ ihn nebst den beiden andern Neubekehrten in das Gefängniß werfen. Dann wurde er mit Ruthen geschlagen und wieder in das Gefängniß zurückgeführt, Hypatius und Theodulus aber wurden grausam zerfleischt und zuletzt mit dem Schwerte enthauptet. Hierauf suchte Adrian durch Versprechungen und Drohungen den hl. Leontius für sich za gewinnen; allein dieser blieb standhaft in seinem Bekenntnisse. Die schrecklichsten Martern folgten hierauf, unter welchen er mit den Worten: »In deine Hände, o Herr, empfehle ich meinen Geist«, seine heil. Seele aushauchte. Sein Martyrertod fällt zwischen die Jahre 69–79. Er wurde am Hafen von Tripolis, wo eine Kirche zu seiner Ehre gewesen seyn soll, begraben. Auch in Jerusalem und Damascus, waren ihm Kirchen [782] erbaut. Sein Name steht auch im Mart. Rom. am 18. Juni. (III. 553–568).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 782-783.
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