Leudinus Bodo, S.

[796] S. Leudinus Bodo, (11. Sept.), auch Leuduinus, frz. St-Bodon oder Leudin, nach Zedler der 17. Bischof von Toul (Tullum Leucorum) in Lothringen, wurde zwar schon als S. Bodo2 (s.d.) behandelt; doch wollen wir hier noch Einiges nachtragen. Nach Calmet wären dieses zwei verschiedene Namen, und wäre der hl. Bodo der 14. und der hl. Leudinus der 15. Bischof von Toul gewesen, während die Bollandisten ganz bestimmt nachweisen, daß es nur ein Name sei. Geboren wurde derselbe zwischen den J. 600–610 von einer sehr reichen angesehenen frommen Familie, und zwar nach Einigen zu Ornes (Odorna) in der franz. Landschaft le Comte de Darney. Sicherer ist, daß er in der Diöcese von Toul geboren wurde und zu Meuse (Mosa) en Bassigny in der Nähe von Toul, wo seine Aeltern wohl ebenfalls begütert waren, in seiner Jugend längere Zeit lebte, namentlich zu der Zeit, wo der hl. Abt Eustasius5 mit dem hl. Agilus2 zu seinen Aeltern kam. Sein Vater hieß Gundoinus (Bertoldus) und seine Mutter Saretrudis (Bertildis). Er hatte einen jüngeren Bruder, Namens Fulculfus und mit dem Beinamen Bodo. Daß die hl. Salaberga seine Schwester war, wurde schon oben (J. 493) angegeben, so wie auch, daß er von seiner Frau Odila eine Tochter, Namens Teutberga, hatte, welche später die erste Abtissin in dem von ihm gestifteten Kloster Bodon-moutier oder Bon-moutier wurde. Daß er auch die Klöster Etival (Stivagium) und Offonville (Offonis villa) gegründet habe, wie Einige meinen, ist nach den Bollandisten unsicher; jedenfalls glauben sie, daß er diese Klöster, wenn er sie gestiftet, vor seinem Eintritte in's Kloster gegründet habe. Daß er, seiner hl. Schwester Salaberga folgend, mit seiner Frau die Welt verließ und zu Laon (Lugdunum Clavatum, Laudunum) in's Kloster trat, wurde ebenfalls schon oben erwähnt. Es hatte nämlich dort seine Schwester zwei Klöster gegründet, ein weibliches, in welches seine Frau trat, und ein männliches, in welchem er selbst lebte. Doch nicht lange war er dort, als er auf den bischöflichen Stuhl von Toul berufen wurde. Wann dieses geschehen sei, läßt sich mit Bestimmtheit nicht angeben; doch ist es wahrscheinlich, daß der hl. Leudinus Bodo im J. 625 oder 630 sich verehelichte, im J. 660 in's Kloster ging, im J. 665 Bischof wurde und vor dem J. 680 starb. Er wurde zuerst zu Toul in der Kirche des hl. Mansuetus (frz. St-Mansuy) begraben, später aber nach Laon in die Abtei von St. Johann übertragen, wo er am 11. Sept. ebenfalls verehrt wird. Im Mart. Rom.ist sein Name nicht enthalten, wohl aber in andern Martyrol. (III. 838–842).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 796.
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