Macarius, S. (12)

[7] 12S. Macarius, Abb. Conf. (1. April) Dieser hl. Macarius verlor schon in frühester Jugend seine Eltern. Wer diese waren, wissen wir nicht; daß er aber in Constantinopel geboren wurde und in der hl. Taufe den Namen Christoph erhielt, sagt die Ueberlieferung. Ein Verwandter nahm sich des talentvollen und überaus fleißigen Knaben an und gab ihm eine gute Erziehung. Da er frühzeitig große Vorliebe für die Theologie zeigte, unterwies man ihn im Verständnisse der hl. Schrift, die er unter der Leitung eines tüchtigen Lehrers in kurzer Zeit ganz durchlas (brevi totius Scripturae percurrit stadium). So ausgerüstet, trat er ins Kloster Pelecete zu Constantinopel, dessen Mönche sich schon unter Constantin Copronymus durch ihre Rechtgläubigkeit und ihren Martyrermuth hervorgethan hatten. (S. S. Theosterictus und S. Hilarion2.) Er wurde als Nachfolger des letztern zum Abt erwählt und wirkte so große und wunderbare Dinge, daß er mit dem Zunamen Thaumaturgus, d.i. Wunderthäter belegt wurde. Selbst ausgezeichnet in jeder Art von Tugenden, lehrte er seine Untergebenen durch Wort und Beispiel die Nachfolge des Herrn. Nach außen wirkte er durch Krankenheilungen und durch Spendung von Trost und Hilfe in jeder Leibes- und Seelennoth. Die vom bösen Geiste Bedrängten und Besessenen heilte er, so daß sie, an Geist und Körper gesund, heimkehrten. Der Patriarch Tarasius von Constantinopel (vom J. 784–806) weihte ihn zum Priester. Dem Ansinnen des Kaisers Leo des Armeniers (815–820) wegen Wegnahme und Zerstörung der Bilder widersetzte er sich und vertheidigte deren Rechtmäßigkeit, weßhalb er ins Gefängniß geworfen wurde. Diese Prüfung war für ihn eine Schule der Demuth, konnte ihn aber nicht bewegen, dem Glauben untreu zu werden. Michael Balbus (820–829) schickte ihn deßhalb auf die Insel Aphusia ins Exil. (Diese Insel, von den Alten Thynais, später Daphnusia, dann Farnadia geheißen, liegt an der Küste von Bithynien.) Hier starb er, wahrscheinlich ums J. 830. Die Angaben Migne's, nach welchen er unter Leo dem Isaurier Bekenner geworden und schon um die Mitte des achten Jahrhunderts gestorben wäre, sind nach dem Obigen irrig. Indessen sagt auch das Basil. Mart., der Heilige sei noch unter dem Kaiser Leo, also vor dem J. 820, gestorben. Er genießt bei den Griechen eine unfürdenkliche Verehrung. (I. 30).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 7.
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