Macarius, S. (14)

[7] 14S. Macarius (Macharius), Archiep. Conf. (10. April al. 22. Aug. u. 9. Mai.) Dieser hl. Macarius war nach den Ermittelungen des Boll. Henschen Erzbischof von Antiochia in Pisidien, wohin sich Armenien im weiteren Sinne ausdehnte. Nach des Heiligen eigener Angabe und der beständigen Tradition in Gent, welcher auch das Mart. SS. Ord. Basil. beipflichtet, kann er also nicht, wie die neuern Boll. wollen, Erzbischof der Armenier in Syrien gewesen seyn7. Es ist nicht anzunehmen, daß dieser Volksstamm schon im zehnten Jahrhundert so zerstreut wohnte wie setzt. Im Gegentheil können Kriegsereignisse jener Zeit ihn nur bestimmt haben, sich noch mehr zu sammeln. Zudem hat Henschen bewiesen, daß in dem Pisidischen Antiochia Macarius der Aeltere ums J. 970 die erzbischöfl. Würde begleitete. Er hat unsern hl. Macarius, seinen Pathen, geweiht und zu seinem Nachfolger bestimmt. Indessen wissen wir von ihm wenig Sicheres. Die Boll. theilen zwei Lebensbeschreibungen mit, eine längere und eine kürzere, jedoch nicht ohne zu bemerken, daß in beiden mehrere kaum haltbare Thatsachen erzählt werden, deren innere Unwahrscheinlichkeit die Herausgeber der letztern und kürzern hinderte, mit ihnen ans Tageslicht zu treten, »damit nicht auf irgend eine Weise die Wahrheit, die größern Werth hat, als eine ungewisse Sage, verletzt werde.« Der Abt Eremboldus von St. Bavo (St. Amandus) nahm ihn, da er im J. 1011 als Flüchtling ankam, auf und bestattete ihn, als er im folgenden Jahre verschied, in allen Ehren in der Krypta der hl. Maria vor dem Altare des hl. Paulus. Nach dem J. 1019 kommt der Name dieses Macarius mit dem Titel »heilig« vor. Seine [7] Reliquien wurden im J. 1069 vom Abte Othoboldus, welcher die Herausgabe der längern Lebensbeschreibung veranlaßte, erhoben. Außer dem 10. April sind auch der 9. Mai und 22. Aug. (nach dem Cal. Ord. S. Ben. T. IV. Aug. fol. 489) seiner Verehrung gewidmet. Man findet ihn (nach Migne) abgebildet, wie er für die von der Pest Angesteckten betet, oder auch eine todtkranke Person heilend. (I. 873–896).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 7-8.
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