Marcianus, S. (30)

[104] 30S. Marcianus (Martinus), Ep. M. (14. Juni al. 5. Febr. u. 3. April). Dieser hl. Marcianus ist nach der Tradition der erste Bischof von Syracus. Als solcher könnte er wohl noch, wie vielfach behauptet wurde, zu den Zeiten der Apostel gelebt und vom hl. Petrus die Ordination erhalten haben. Durch das Zeugniß des Baronius (Annal. I. ad a. 44 u. 46) und Leo's X, ist diese Meinung eine allgemeine geworden. Letzterer nennt die Kirche von Syracus »die erste Tochter des hl. Petrus« (nach der Kirche von Antiochia). Es wird beigefügt, daß der Heilige »fast Tausende getauft habe.« Dieser Marcianus war es, bei welchem der hl. Petrus gastliche Aufnahme fand. Er starb als Martyrer, indem er durch die Juden von einem Thurm herabgestürzt wurde. Seine Reliquien wurden anfänglich in der St. Johanneskirche aufbewahrt, während der Einfälle der Saracenen aber nach Gaeta übertragen, wo sie in der Basilica des hl. Theodor ruhen. Die Meinung der Boll. (Jun. II. 786), daß zwei hhl. Marcianus angenommen und das Todesjahr des letztern zwischen die Jahre 254 und 260 zu setzen sei, wird von Don Pirrus (Sicilia Sacra I. 599 u. 600) nicht getheilt. Bei den Griechen wird er am 5. Febr., bei den Lateinern aber am 3. April und 14. Juni verehrt. †


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 104.
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