Marcianus, S. (37)

[104] 37S. Marcianus (Martianus), Ep. (14. Juli al. 2. Nov.) Dieser hl. Bischof Marcianus wird als Patron von Frigento (Friquentum, Frequentum), einer ehedem bedeutenden Stadt [104] im Neapolitanischen, verehrt. Seine Lebensgeschichte ist fabelhaft, weßhalb die Boll. vermuthen, dieser Marcianus könnte ebenfalls mit dem von Benevent oder Syracus identisch seyn. Es ist historisch nachgewiesen, daß Leo IX. zu Frigento einen Bischofssitz errichtete, Paul II. aber denselben im J. 1465 mit dem zu Avellino vereinigte. Die Hauptkirche zu Frigento ist diesem Heiligen geweiht, auch wird in ihr sein Haupt aufbewahrt. Nach der ganz unbeglaubigten Legende stammte er von Eltern57 griechischer Abkunft, vertheilte nach deren Tode sein ganzes Vermögen unter die Armen und lebte in aller Stille zu Frigento. Als der Bischof Laurentius von Canusium nach Rom reiste und nach Frigento kam, nahm er ihn mit sich. Als er zum Papste kam, ernannte ihn dieser unverweilt zum Bischofe. Auf der Heimreise erweckte er zu Terracina einen Todten. Unter solchen Umständen konnten die Boll. sein Zeitalter nur beiläufig festsetzen. Sie sagen, er habe vielleicht im fünften Jahrh. gelebt. Nach Ugh. (Ital. Scr. VIII. 285–288), der seine »Acten« in extenso mittheilt, wurden seine Reliquien unter dem Bischofe Ursus von Benevent58 in diese Stadt übertragen. Es ist auffallend, daß nach diesem hl. Marcianus 600 Jahre lang kein Bischof von Frigento mehr vorkommt. (III. 653–656).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 104-105.
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