Margarita (73)

[145] 73Margarita, V. (30. Mai). Die gottselige Margaretha Fink von Zürich war vier Jahre alt, als sie ins Dominicanerinnen-Kloster zu Töß bei Winterthur gegeben wurde; sie brachte darin 70 Jahre ihres Lebens zu. Sie lehrte hier das Lateinische und schrieb Bücher ab. Dabei fastete sie streng bis in ihr hohes Alter, und als sie vor Alter und Krankheit nicht mehr fasten konnte, aß sie mit den Kindern, aber nur so viel als nöthig war, das Leben zu erhalten. Sie wandelte wie ein irdischer Engel unter ihren Schwestern. Wenn sie oft nach dem Chore noch betete und wachte, und man sie deßhalb fragte, gab sie zur Antwort: »Oft wenn ich mich niederlege, um zu ruhen, ist mir, als höre ich die Heerhörner am jüngsten Tage blasen, dann kann ich nicht mehr ruhen und stehe wieder auf.« Einem solchen Leben entsprach auch ein seliges Sterben. Als die Zeit gekommen war, daß sie sterben sollte und dessen die Schwestern nicht gewahrten, rief sie ihnen ganz sanft und sprach: Kinder, ich will sterben, und als der Convent herbeigekommen war, verschied sie im Herrn. So erzählt Greith nach ihm zu Gebote stehenden Hdschr. Auch die Boll. führen diese fromme Klosterfrau unter den »Uebergangenen« auf. (VII. 234.) Die Anverwandte, deren dieselben zugleich a.a.O. gedenken, war Elisabeth Metzi, von welcher Burgener (H. S. II. 8) handelt. Uebrigens ist diese Margaretha mit der gleichnamigen Schwester »aus Zürich« nicht zu verwechseln. †


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 145.
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