Maximus (113)

[379] 113Maximus (2. Febr.). Dieser Maximus, Bischof von Ephesus, ein berühmter Schriftsteller der heidnischen Zeit, unter den Kaisern Commodus und Severus, also gegen das Ende des zweiten Jahrhunderts, schrieb über den Ursprung des Bösen und über die Erschaffung der körperlichen Dinge durch Gott. Bei Wytford »heilig« genannt, ist er von den Boll. (Febr. I. 207) unter die »Uebergangenen« gestellt. Von seinen Schriften ist nur ein Fragment (bei Euseb. praepar. Evang. VII. 12) erhalten. Er beweist, daß es Widersinn und Unsinn sey, Gott sich als Bildner, nicht als Schöpfer der Materie zu denken; weder könne Gott in der Materie, noch die Materie in Gott seyn; die Materie [379] sei nicht bös, weder in ihrer Wesenheit, noch in ihren Eigenschaften; selbst bei freien Wesen pflege man nicht ihre Substanz, sondern die Thätigkeit und die Wirkungen derselben als bös zu bezeichnen; auch in ihren Eigenschaften könne die Materie nicht bös seyn, da Gott sie erschaffen habe, der unmöglich der Urheber des Bösen genannt werden könne. (Vgl. Werner, Gesch. der apologet. und polem. Literatur d. chr. K. I. 575 u. 576.)


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Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 379-380.
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