Romana, S. (7)

[126] 7S. Romana, V. M. (3. Oct.). Diese heil. Jungfrau und Martyrin zu Beauvais (Bellovacum) in Frankreich litt nach der gewöhnlichen Annahme im 2. Jahrh., höchst wahrscheinlich aber erst unter Diocletian. Das Mart. Paris. setzt ihren Tod ins Jahr 290. Es ist wenig, Zuverlässiges von ihr bekannt, weil, wie die älteste anonyme Lebensbeschreibung aus dem 11. Jahrh. bemerkt, ihre Zeitgenossen nichts aufgeschrieben haben, und Spätere Bedenken trugen, zu beschreiben was sie nicht sahen. – Was demnach hier berichtet wird, sind Sagen, die durch ihr Alterthum allmählich einigen Glauben gefunden haben. Unter den ersten zwölf Glaubensboten, heißt es, die in Gallien die frohe Botschaft des Heiles verkündeten, leuchteten vor Allen die hhl. Martyrer Quintinus5 zu Amiens (Ambianum) und Lucianus5 zu Beauvais hervor. Ihnen folgten zwölf Gott geweihte römische Jungfrauen nach Gallien. Unter diesen soll sich auch die hl. Romana befunden haben, die nach Beauvais ging und dort Gott von ganzem Herzen diente. Ihre Gefährtinen hatten sich andere Städte und Landschaften zum Aufenthalt gewählt. Als sie in die Nähe von Beauvais kam, waren nur noch die hl. Leoberia (s. d.), die zu Laon, und Benedicta18 (s. d., welche zu Origny für den Glauben starb, in ihrer Begleitung. Damals hatte der Kaiser (ein Name ist nicht genannt) den Befehl ergehen lassen, alle Bekenner des christlichen Namens durch alle möglichen Martern zum Götzendienste zu zwingen oder zu tödten. Auch die hl. Romana wurde ergriffen. Sie leistete ihren Verfolgern kräftigen Widerstand, und vernahm mit Freude das Todesurtheil, in dessen Vollstreckung ihr das Haupt abgeschlagen wurde. Ihr hl. Leib wurde in der Kathedralkirche St. Petrus verehrt, bis ihn der Bischof Guido i. J. 1007 in die von ihm zu Ehren des hl. Quintinus i. J. 1067 erbaute Klosterkirche übersetzte. (II. 130–140.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 126.
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