Romāna [1]

[298] Romāna, Pedro Caro y Sylva, Marquis von R., Neffe des Generals Ventura Caro, geb. um 1770 auf der Insel Majorca; wurde bald Soldat, machte den Feldzug von 1793 gegen die Franzosen mit, zeichnete sich vorzüglich bei der Vertheidigung des Postens von Biviatori aus, trug 1795 zur Vertheidigung von Catalonien bei u. bereiste nach dem Frieden Europa; 1807 bekam R. als Generallieutenant das Commando der 15,000. Spanier, welche Karl IV. dem Kaiser Napoleon als Hülfscorps für den Krieg im Norden gab, u. stand mit einem Theile des Corps auf Fünen unter Bernadotte, als 1808 die Ereignisse von Madrid u. Napoleons Pläne auf den Thron von Spanien kund wurden. Sogleich setzte R. sich mit der englischen Flotte, welche gegen ihn u. Dänemark stationirt war, in Verbindung, schiffte den größten Theil seiner Truppen 17.–20. Aug. auf englischen Schiffen ein, kehrte nach Spanien zurück u. stieß zu den Insurgenten. Er sammelte hier 1808 die in Leon zerstreuten Corps u. bildete die Armee des linken Flügels, deckte zu Ansang[298] des Jahres 1809 den Rückzug des englischen Corps unter Moore, dessen Einschiffung in Coruña er dadurch erleichterte, zog sich hierauf nach der Provinz Orense zurück, wo er in einer festen Stellung die Operationen der französischen Armee hemmte, nahm Villafranca u. ging nach Asturien. Von der Provinz Valencia der Junta von Sevilla beigeordnet, legte er sein Militärcommando nieder, hatte Antheil an den wichtigen Maßregeln, welche damals getroffen wurden, übernahm 1810 von Neuem das Commando der am Guadiana stehenden Armee u. vereinigte sich in den Linien von Torres-Vedras mit den Briten. Er sollte mit dem englischen General Hill das linke Ufer des Tajo gegen Massena vertheidigen, starb aber 1811 zu Cartaxo in Portugal.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 298-299.
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