Tatianus, S. (2)

[430] 2S. Tatianus, M. (15. Juni). Dieser hl. Martyrer führt den Beinamen Dulas, welcher auf niedrige Abstammung, den Sclavenstand, hinweist. Seine Heimat war das Vorgebirge Zephyrion unweit Soloi in Cilicien. Hier scheint er auch gelitten zu haben. Der Statthalter Maximus quälte ihn durch mehrere Tage mit jeder Art von Peinen. Schweres Gefängniß, brennende Fackeln, Kolbenschläge, heißes Pech wurde erfolglos gegen ihn angewendet. Auch die grausamsten Zerfleischungen schadeten seinem Leibe nicht, noch weniger aber konnten sie seine Glaubenstreue überwinden; zudem war er jedesmal am andern Tage auch am Leibe wieder frisch und gesund. Der Befehl, ihn zu kreuzigen, wurde widerrufen. Als darauf der Heilige das Kreuzzeichen über sich selbst machte, verschied er. Die Bemühung des Statthalters, seinen Leib durch Versenkung in den Fluß der kirchlichen Verehrung zu entziehen, war vergeblich, denn die Christen zogen ihn wieder heraus und bestatteten ihn heimlich. Die Boll. setzen sein Leiden in den Anfang des 4. Jahrh. (III. 1042.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 430.
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