Tatiānus

[340] Tatiānus (Tatian), christlicher Apologet des 2. Jahrh., wahrscheinlich aus Syrien gebürtig, schloß sich in Rom der christlichen Gemeinde an und wurde Schüler Justins des Märtyrers (s. Justinus 2), nach dessen Tod er sich enkratitischer Lehrweise zuwandte und als Haupt einer asketischen Sekte in Mesopotamien lebte. Er verfaßte eine Apologie (hrsg. von Schwartz, Leipz. 1888) und das »Diatessaron« (s. Evangelienharmonie). Vgl. Daniel, T. der Apologet (Halle 1837); Zahn, Forschungen zur Geschichte des neutestamentlichen Kanons, Bd. 1 (Erlangen 1881); Harnack, Tatians Rede an die Griechen, übersetzt und eingeleitet (Gieß. 1884); Kukula, Tatians sogenannte Apologie (Leipz. 1900); Puech, Recherches sur le discours aux Grecs de Tatien (Par. 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 340.
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