Venantius, S. (7)

[654] 7S. Venantius, Ep. Conf. (5. Aug.). Dieser heil. Bischof, dessen Lebensgeschichte erst im 11. oder 12. Jahrh. verfaßt wurde, und deßhalb nicht ganz zuverlässig ist, zierte am Anfange des 6. Jahrh. den bischöflichen Stuhl von Viviers (Vivarium). Von arianischen Eltern entsprossen (daß er ein Sohn des hl. Königs Sigismund gewesen, wird von den Boll. in Zweifel gezogen), wurde er durch den hl. Bischof Avitus von Vienne in die wahre Kirche Christi eingeführt, und von demselben ordinirt. Um d. J. 516 oder 517 kam er mit dem Priester Alexis nach Rom, um dem Papste Hormisdas ein Sendschreiben seines Bischofes zu überbringen. Bald darauf wurde er zum Nachfolger des Bischofes Valer ius von Viviers erkoren und geweiht. Als solcher wohnte er im Jahr 517 dem Concil von Epaone (Epannum) bei, dessen Beschlüsse er unterschrieben hat. Seine bischöfliche Amtsführung war der Art, »daß man den Eifer der Apostel, die Wissenschaft der Kirchenlehrer und die Freigebigkeit der Fürsten an ihm bewunderte.« Mehrere Kirchen hat er neu erbaut und wieder hergestellt. Im Jahr 530 unterzeichnete er die Beschlüsse des Concils von Clermont, kehrte dann wieder zu seiner Kirche zurück, und blieb bis zum J. 644 ihr Lehrer und Vorbild. Es ist bemerkenswerth, daß er ungeachtet seiner hervorragenden Tugenden und Pflichttreue in beständiger Furcht vor dem strengen Gerichte Gottes war. In seiner großen Demuth sah er in sich einen der größten Sünder. Er starb unter beständigen Gebeten, Bußübungen und Almosen den Tod des Gerechten. Seine Reliquien, welche längere Zeit in der Kathedrale von Viviers beigesetzt waren, wurden nach den Boll. im 11. oder 12. Jahrh., nach Guerin aber schon vor dem J. 737 in das Frauenkloster Soyon (monasterium Subdionense) übertragen, im J. 1621 von den Calvinisten entweiht, und theilweise verbrannt; der Rest befindet sich dermalen in der Spitalkirche zu Valence. (II. 103.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 654.
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