Venantius, S. (9)

[655] 9S. Venantius, Abb. (13. al. 11. Oct.). Der hl. Abt Venantius, dessen Name auch im Mart. Rom. angemerkt ist (vgl. Gregor. Turon. de gl. conf. c. 15), wurde im 6. Jahrh. von vornehmen Eltern aus der Landschaft Berri, vielleicht zu Bourges (Bituricum) geboren. Er verlebte eine frohe Jugend, und stand schon im Begriffe, sich zu vermählen, als er zu Tours im St. Martinskloster durch das fromme Leben und den Chorgesang der dortigen Mönche sich angetrieben fühlte, in dasselbe zu treten. Schon nach kurzer Zeit wurde er zum Abt gewählt. Er heilte viele Kranke und auch nach seinem Tode wurden auf seine Fürbitte Viele von Krankheiten, namentlich Fiebern, durch den Gebrauch geweihten Oeles geheilt. Abgebildet sieht man ihn als Abt; um ihn dämonische Gestalten, die er vertreibt, Besessene, die er segnet. So oft ihm Löwen beigegeben sind, wird er mit dem hl. Martyrer d. N. verwechselt. Bei Rabanus und Notker findet sich sein Name zum 11. Oct. Es ist zweifelhaft, ob er im 5. oder im 6. Jahrh. gelebt hat. Gewöhnlich findet man das J. 570 als sein Todesjahr angegeben. (VI. 211.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 655.
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