Acta martyrum

[32] Acta martyrum, die Verhöre, welche die christlichen Martyrer in den Zeiten der Verfolgung bestanden und die Aufzeichnungen der Christen von denselben, entweder aus den Acten der Gerichte entnommen, oder von den Martyrern selbst, oder von ihren Verehrern, oder in der römischen Kirche von den Notarien niedergeschrieben. Die ältesten dieser acta sind über den Tod des hl. Ignatius von Antiochien, gest. 107 n. Chr. und St. Polycarp von Smyrna, gest. 165. Diese acta wurden im Laufe der Zeit vielfach interpolirt; ein berühmtes kritisches Werk lieferte in diesem Theil der Kirchengeschichte der Mauriner Theodorich Ruinart »acta martyrum sincera«, 1802 von dem hochwürd. Bischof Gallura in Brixen neu herausgegeben.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 32.
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