Apotheke

[222] Apotheke, die Stätte, wo Arzneimittel zubereitet, aufbewahrt und abgegeben werden. Sie hat 3 Hauptabtheilungen: das Laboratorium, die Aufbewahrungsorte der Arzneimittelvorräthe, die Officin. Das Laboratorium theilt sich in 2 Räume, in deren einem die Oefen (Kapelosen, Windofen, Dampfapparat etc.), im anderen die verschiedenen Geräthe zum Stoßen, Schneiden, Quetschen, Pressen etc. vorhanden sind. Zu den Aufbewahrungsorten werden die Materialkammer, der Wasserkeller und die Kräuterkammer gerechnet. Die Officin – gewöhnlich Apotheke im engern Sinne des Wortes genannt – ist dasjenige Lokale, wo Arzneimittel, meistens nur in kleinen Mengen aufgestellt sind und nach den Vorschriften der Aerzte oder im sogenannten Handverkauf abgegeben werden. – Die erste A. wurde von dem Kalifen Almansor in Bagdad errichtet, in Salerno durch Constantin von Carthago unter dem Namen stationes. In Deutschland soll die erste im 13. Jahrh. zu Augsburg, 1409 zu Leipzig, 1440 zu Berlin, 1488 zu Basel, 1493 zu Halle errichtet worden sein. – Apothekergewicht in Deutschland: Pfund, As (℔) = 12 Unzen, (℥), die U. = 8 Drachmen (ʒ), die D. = 3 Skrupeln (℈), der Skr. = 20 Gran (gr.), von denen also 5760 auf 1 Pf. gehen.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 222.
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