Beer [1]

[456] Beer (Jak. Meyer), gewöhnlicher Giacomo Meyerbeer, Operncomponist, geb. 1794 zu Berlin, der Sohn des reichen jüd. Bankiers B., bildete sich unter Zelter und Abt Vogler, erwarb sich zuerst als Claviervirtuos den glänzendsten Ruf. wandte sich aber bald allein der Composition zu. Nachdem seine ersten Werke, eine Cantate und die Oper »Jephtha« wenig beifällig aufgenommen worden, ging er, ungeduldig nach Ruhm. bald von der ernstern deutschen Richtung zum leichtern, sinnlichen, neuital. Styl [456] über. Seine ersten in dieser Manier geschriebenen Opern fanden zwar in Italien und Frankreich, nicht aber in Deutschland, Beifall, bis er 1830 mit seinem »Robert der Teufel« und 1836 mit den »Hugenotten« (in welcher Oper er der kath. Kirche arg mitspielt) auftrat, mit denen er durch Aufbietung aller Aug und Ohr bestechenden Mittel, massenhafter Instrumentirung und höchsten Glanzes der Scenerie, auch das deutsche Theater eroberte. Er wurde nun Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und 1842 Generalmusikdirektor. Wo-möglich noch größern Erfolg hatte sein »Prophet«, das erstemal 1849 in Paris aufgeführt.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 456-457.
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