Buol-Schauenstein

[805] Buol-Schauenstein, uraltes rhät. Geschlecht, in Oesterreich seit 1805 gräflich. Demselben entsprossen: Karl Rudolf, Freiherr von Buol auf Reichenau und Schauenstein, geb. 1760 zu Innsbruck, 1794 Fürstbischof von Chur, bewährte unter den Stürmen, welche seit 1798 seinen Sprengel trafen, unerschütterliche Standhaftigkeit, wirkte 1799 bei dem Widerstande Tyrols gegen die Franzosen mit, wurde 1807 von der bayer. Regierung aus Tyrol exilirt, unterstützte, soweit es ihm möglich war, 1809 die tyrol. Erhebung, wurde 1816 auch Bischof von St. Gallen, st. 1833. Joh. Rudolf, Graf von B.-Sch., geb. 1763, war an verschiedenen Höfen k. k. Gesandter, von 1815–22 Präsident des deutschen Bundestags, st. 1834 als k. k. wirklicher Geheimerath, Staatsminister und Präsident der Hofcommission zu Wien. Sein Sohn Karl Ferdinand, Graf von B.-Sch., geb. 1797, betrat die diplomatische Laufbahn schon 1815, begleitete bis 1848 die Gesandtschaftsposten zu Karlsruhe, Stuttgart, Turin, 1848 zu Petersburg, 1851 zu London, wurde 11. April 1852 Nachfolger des Fürsten Felix von Schwarzenberg im k. k. Ministerium des Auswärtigen, zugleich Minister des kaiserl. Hauses und Ministerpräsident; mit welch' sicherem Blicke u. fester Hand er das Steuer in der verhängnißvollen oriental. Krisis führte, ist von der ganzen civilisirten Welt anerkannt.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 805.
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