Camphausen [1]

[773] Camphausen, Ludolf, geb. 1803 zu Hünshofen im Reg.-Bez. Aachen, Bankier in Köln, betrat 1842 als Abgeordneter an dem Provinciallandtage die politische Laufbahn; 1848 im März wurde er Minister, trat aber schon den 20. Juni ab; hierauf war er Bevollmächtigter bei der deutschen Centralgewalt, nahm 1849 seine Entlassung, war im Volkshause zu Erfurt Referent des Verfassungsausschusses und gehört jetzt in der Kammer zur Opposition. C. ist Liberaler aus der alten Schule, daher ist ihm eine Constitution mit etwas vorherrschend bürgerlichem Zuschnitt u. die Herrschaft Preußens über Norddeutschland das Ziel seines politischen Strebens; daraus erklärt sich sein Zerwürfniß mit den preuß. Demokraten so wie mit denen in Frankfurt, seine Opposition gegen die Allgewalt des Parlaments in Frankfurt und die Kaiserideen, sowie sein Eifer für die Union.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 773.
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