Caraccioli

[797] Caraccioli (–atscholi), reiche adelige neapolit. Familie; aus ihr: Gianni C., Günstling der Königin Johanna II. von Neapel. 1432 ermordet. Marino C., Protonotar Leos X., später Cardinal, st. 1538 als kaiserl. Statthalter von Mailand. Carlo C., geb. 1583, zeichnete sich durch Waffenthaten in Afrika, Amerika, in Deutschland bei Nördlingen aus, st. 1646. Louis Antoine C., geb. 1721 in Frankreich, war eine Zeit lang Soldat, lebte dann als Privatmann u. st. 1803 zu Paris in Armuth. Von ihm sind die lange für echt gehaltenen »Lettres interessantes du pape Clement XIV.« (4 Bde. Paris 1777). Francesko C., neapolit. Admiral, commandirte 1793 die neapolit. Schiffe bei der Besetzung von Toulon, 1798 die Flotte, auf welcher sich die königl. Familie nach Sicilien einschiffen sollte, sie wählte aber engl. Schiffe. C. kehrte nach Neapel zurück, trat in den Dienst der parthenopäischen Republik u. schlug einen Landungsversuch des sicilian.-engl. Geschwaders zurück. 1799, als Neapel von den Calabresen und Engländern wieder eingenommen war, wurde C. kapitulationswidrig zum Tode verurtheilt, auf Befehl Nelsons an den Mastbaum der neapolitanischen Fregatte Minerva gehängt, der Leichnam in das Meer geworfen.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 797.
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