Claude Lorrain

[138] Claude Lorrain (frz. Clohd Lorräng), eigentlich Gelée (Schʼleh), geb. 1600 aus niederem Stande im lothring. Schlosse Champagne, kam als Küchenjunge und Farbenreiber nach Rom zu einem Verwandten, erhielt dort einige Ausbildung in der Malerei, bereiste Italien, bildete sich zum Meister und wurde mit zahlreichen und lohnenden Aufträgen beehrt; er st. 1682. C. L. wird als der größte Landschaftsmaler geschätzt, seine Beleuchtung ist poetisch und doch naturgetreu, seine Composition originell und reich, sein Naturstudium ausgezeichnet; nur Figuren konnte er nicht darstellen und ließ sie meist von Carri und Allegrini ausführen, dagegen ist er unübertroffen in der Anwendung architektonischer Malerei. Die Skizzen seiner sämmtlichen Gemälde sammelte er in seinen »Liber veritatis« (Buch der Wahrheit, weil man viele Nachahmungen als seine Arbeiten verkaufte), das von J. Boydell facsimilirt herausgegeben wurde (s. Boydell).

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 138.
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