Drey

[805] Drey, Johann Sebastian von, ein ausgezeichneter Theologe, geb. 1777 zu Killingen im damaligen Fürstenthum Ellwangen von sehr armen Eltern, studierte zu Ellwangen und 1797–1799 Theologie in Augsburg, wo er 1801 zum Priester geweiht wurde. Er trat nun in die Seelsorge, wurde 1806 Professor für Religionsphilosophie, Mathematik und Physik in Rottweil, 1812 der Dogmatik, Dogmengeschichte, Apologetik und theolog. Encyklopädie in Ellwangen. In Folge der 1817 eintretenden Auflösung dieser Universität siedelte D. nach Tübingen über, gründete mit Gratz, Herbst u. Hirscher 1819 die ausgezeichnete Tübinger theologische Quartalschrift, bekam Aussichten, der erste Bischof für Rottenburg zu werden, doch zerflossen diese in den Vorbehalt der ersten Domherrnstelle, in welche er niemals eingesetzt wurde. Kränklich beschränkte er seine Vorlesungen auf Apologetik und Encyklopädie, wurde 1846 pensionirt u. st. am 19. Febr. 1853. Lieferte Abhandlungen, eine vortreffliche Einleitung in das Studium der Theologie (1819), neue Untersuchungen über die Constitutionen und Canones der Apostel (1832), dazu viele Arbeiten in die Quartalschrift sowie einige in das Kirchen-Lexikon von Wetzer u. Welte; sein ausgezeichnetstes Werk aber ist seine christliche Apologetik, welche 1838–47 in 3 Bänden herauskam.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 805.
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