Franz von Paula

[774] Franz von Paula, der hl. Stifter des Ordens der Minimen od. mindesten [774] Brüder, geb. 1416 zu Paula in Calabrien, wallfahrtete mit den frommen Eltern früh nach Assisi und Rom, erwählte 15jährig das strenge Leben eines Einsiedlers, bekam Genossen und wurde Vorsteher eines von ihm 1454 gegründeten Klosters. Seine Regel verpflichtete, die strengen Fastengebote der ältesten Zeit das ganze Jahr hindurch zu beobachten, Nächstenliebe und Demuth vor allem zu pflegen, wobei sich die Einhaltung der 3 gemeinsamen Gelübde geistlicher Orden von selbst versteht. Bestätigung erhielt der Orden 1474 und später wiederholt. König Ludwig XI. wollte sein Leben durch ein Wunder des F. verlängert haben, aber nur auf Geheiß des Papstes kam dieser nach Frank. reich und wirkte der Todesfurcht des Königs durch Vorbereitung auf ein christliches Ende entgegen. Von den Königen Karl VIII. und Ludwig XII. hochverehrt, blieb F. seit 1483 in Frankreich, st. 1508 in seinem Kloster Plessis-les-Tours u. wurde 1519 heilig gesprochen. Die Hugenotten verbrannten 1562 seine Reliquien mit dem Holz eines großen Crucifixes, einige Gebeine kamen in Minimenklöster. – Gedächtnißtag 2. April.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 774-775.
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