Gérard [2]

[60] Gérard, Maurice Etienne, geb. 1773 zu Damvilliers, wurde 1791 Soldat, zeichnete sich überall aus und wurde General, bekam jedoch erst 1813 Gelegenheit größere Operationen selbständig zu leiten (Brienne, Montereau, Ligny, Waterloo). Nach Napoleons Sturz verbannt durfte er 1817 zurückkehren, wurde Deputirter und stimmte mit der Opposition. Am 3. Tage der Julirevolution kommandirte er, von den in Paris anwesenden Kammermitgliedern aufgefordert, das bewaffnete Volk, erhielt hierauf das Kriegsministerium, das er bald an Soult abgab u. wurde Marschall. Im Jahre 1834 wurde er noch einmal auf kurze Zeit Kriegsminister, nachdem er 1832 die Belagerung der Citadelle von Antwerpen seinem militär. Rufe entsprechend geleitet hatte; er st. 1852, um so mehr geachtet, als er seine hohe Stellung nie zur Bereicherung benutzt hatte.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 60.
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