Marschall

[110] Marschall, ursprünglich Marschalk, bei den merowingischen Königen ein militärischer Hofbeamter, der die Aufsicht über königl. Pferdeställe hatte und eine [110] Abtheilung Reiterei anführte. Später bezeichnete bei den Franzosen M. von Frankreich u. bei andern Nationen Feld-M. die höchste militärische Würde; der franz. Maréchal de camp entspricht aber nur unserm Generalmajor. Hof-M. ist jetzt der Oberaufseher über den königl. Haushalt; M. bezeichnet überhaupt einen Mann, der bei besondern Feierlichkeiten über die Erhaltung der Ordnung wacht und einen eigenen Stab als Amtszeichen trägt. Erz-M. des hl. röm. Reichs war der Kurfürst von Sachsen, der auf Reichstagen für die Erhaltung der Ordnung zu sorgen hatte.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 110-111.
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