Gaudy

[26] Gaudy, Franz Bernh. Heinr. Wilh., Freiherr von, geb. 1800 zu Frankfurt a. d. O., erzogen in Paris und Schulpforta, war kurze Zeit preuß. Offizier und lebte alsdann der Dichtkunst, bis er 1840 st. Er neigte sich anfangs stark zum jungen Deutschland und blieb den liberalen Ideen der Zeit getreu, ohne in die Extreme der Jungdeutschen zu verfallen. Seine beste Leistung sind die »Kaiserlieder« (Leipzig 1835), eine Verherrlichung Napoleons, anziehend die Reisefrüchte: »Mein Römerzug« (Berlin 1837), »Aus dem Tagebuch eines wandernden Schneidergesellen« (Leipzig 1836) und die »Venetian. Novellen« (Bunzlau 1838). G. übersetzte auch poln. und franz. Dichtungen, namentl. mit Chamisso die Lieder des Beranger. Gesammtausgabe Berlin 1845, 2 B.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 26.
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