Gfrörer

[77] Gfrörer, August Friedrich, ein durch Gelehrsamkeit, Scharfsinn u. praktischen Blick ausgezeichneter Geschichtschreiber, wurde geb. am 3. März 1803 zu Kalw auf dem württemberg. Schwarzwalde, 1830 an der Landesbibliothek in Stuttgart angestellt, 1846 Prof. der Geschichte zu Freiburg i. Br., wo er im November 1853 sein durch unbefangene u. gründliche Studien vermitteltes kath. Glaubensbekenntniß ablegte und als Lehrer segensreich wirkt. G.s frühestem Werke, einer lat. Ausgabe des Spinoza, Stuttgartiae 1829, folgten »Philo oder die alexandr. Religionsphilosophie«, Stuttgart 1830, 2. Aufl. 1834, die »Geschichte des Urchristenthums«, Stuttgart 1839, 5 B., dann die in 6 Bänden bis zum Jahr 1056 fortgeführte »Allgemeine Kirchengeschichte«, ebendaselbst 1840 ff. Am berühmtesten wurde G. durch seinen, »Gustav Adolf«, worin er verjährten u. gern gehegten Vorurtheilen noch als Protestant muthig u. siegreich entgegentrat und der 1838–523 starke Auflagen erlebte. Die Vorzüge seines jüngsten Werkes, der »Geschichte der oft- und westfränk. Karolinger«, Freiburg 1848, 2 B., mußten auch von der protestant. Kritik anerkannt werden.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 77.
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