Granat

[124] Granat, Mineral, regulär u. meistens im Rautendodekaëder krystallisirend; Härte von 6,5 bis 7,5, spec. Gewicht von 3,4 bis 4,3. G. besteht aus kieselsaurer Thonerde allein oder gemengt mit kieselsaurem Eisenoxyd, in Verbindung mit Silicaten von Kalk, Bittererde, Eisenoxydul oder Manganoxydul. Man unterscheidet: 1) den Almandin (edler, oriental. G.), von colombin-, kirsch- und blutrother Farbe, findet sich im Gneis und Glimmerschiefer eingewachsen bei Fahlun in Schweden, bei Schlanders in Tyrol, bei Wittichen im Schwarzwald, auf Ceylon, in Pegu etc.; 2) den Pyrop (occidental. G.), von blutrother Farbe, findet sich im Serpentin zu Zöblitz, und lose im Schuttlande bei Wernonitz in Böhmen; 3) Caneelstein, hyacinthroth und orangengelb, auf der Alpe Mußa in Piemont, sodann auf Ceylon u. in Aegypten; 4) Großular, spargel- u. apfelgrün, auf Le Selle am Monzoni im Fassathal; 5) Melanit, von schwarzer Farbe, bei Rom, in Auswürflingen des Vesuvs und am Kaiserstuhl im Breisgau; 6) Mangan-G., von hyacinthrother Farbe, bei Aschaffenburg und in Pennsylvanien; 7) Eisen-G., von gelber bis brauner Farbe, in Schweden; 8) gemeiner G., von verschiedenen braunen, gelben und rothen Farben u. geringer Durchsichtigkeit, beinahe in allen Ländern. Die Gattungen Almandin und Pyrop sind als Schmucksteine geschätzt, u. für reine Steine von 8–10''' werden 500–1000 fl. bezahlt.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 124.
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