Thonerde

[470] Thonerde, Alaunerde, Aluminumoxyd, eine Verbindung des Aluminummetalls mit Sauerstoff, findet sich in Natur fast rein in den Edelsteinen Saphir, Rubin und Korund. Mit andern Körpern verbunden, als zweifach kieselsaure T., welcher in wechselnden Mengen Kalk, Bittererde, Eisenoxyd etc. beigemengt sind, kommt sie sehr häufig unter dem Namen Thon, Töpferthon, Lehm, Letten etc. vor; ebenso macht sie einen bedeutenden Bestandtheil der Dammerde und vieler Mineralien aus. Das T. metall, Aluminum oder Aluminium, wurde zuerst von Wöhler 1827, aus dem Chloraluminum als ein graues Pulver, welches unter dem Polirstahl zinnweißen Metallglanz zeigt, dargestellt. Saint-Clair Deville ist es gelungen aus diesem pulverförmigen Aluminum Metallkügelchen darzustellen, welche sich so weiß wie Silber, schmiedbar und im höchsten Grade dehnbar zeigten. Es sollen ihm zu den kostspieligen Versuchen einer wohlfeilern und leichtern Darstellungsweise dieses Metalls von der Academie die nöthigen Fonds zur Disposition gestellt worden sein, und wie es scheint ist dieses ihm auch schon theilweise gelungen, indem auf der pariser Industrie-Ausstellung 1855 bereits Gefäße etc. aus diesem Metall gefertigt zu sehen waren.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 470.
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