Edelsteine

[496] Edelsteine, solche Steine, die sich durch Härte, Glanz (Feuer), schöne Farben oder Farblosigkeit auszeichnen; Halb-E. nennt man diejenigen, welche meistens nur halbdurchsichtig sind und in größeren Stücken gefunden werden. Die E. folgen im Allgemeinen dem Werthe nach in dieser Ordnung: Diamant, Rubin, Saphir, Topas, Smaragd, Granat, Hyacinth, Chrysoberyll, Beryll, Chrysolith, Carneol, Chalcedon, Amethyst, Achat, Opal, Onyx, Sardonyx, Lasurstein, Türkis, Turmalin, Heliotrop, Chrysopras. Ihr Werth richtet sich nach Feuer, Farbe, Härte, Polirbarkeit, Seltenheit u. Mode. Alle E. sind durch Krystallisation entstanden, die verschiedenen Farben aber durch beigemischte Metalloxyde; deßwegen macht man durch farbige Glasflüsse viele E. nach, bei Anwendung der Feile läßt sich aber der falsche alsbald unterscheiden, ein geübtes Auge wird ohnehin nicht getäuscht. Das Schneiden der E. verstanden die Alten sehr gut (Gemmen, Cameen), doch verwandten sie nur die minder edeln, namentlich Onyx, Sardonyx, Achat etc. hiezu, das Schleifen hingegen ist neuere Kunst. Sie erhöht den Glanz u. die Schönheit der Steine durch Politur u. indem sie denselben vielfache Flächen (Facetten) gibt.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 496.
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