Granit

[125] Granit, ein körniges Gemenge aus Quarz, Feldspath und Glimmer. Der Feldspath ist der am meisten vorherrschende Bestandtheil, meistens roth oder weiß gefärbt, der Quarz gewöhnlich grau, der Glimmer zeigt verschiedene Farben, meistens schwarz oder grau, seltener gelb, braun od. roth. Zuweilen fehlt er ganz oder wird durch Schörl ersetzt. Unter den zufälligen Gemengtheilen des G.s sind zu bemerken: Schörl, Granat, Korund, Beryll, Chlorit, Hornblende, Aedalusit, Titonit, Zinnstein etc. – Der G. ist das wichtigste Gebilde des plutonischen Gebirges. Er ist über den ganzen Erdball verbreitet, setzt kolossale Massen zusammen, u. erhebt sich bis zu den größten Höhen. Er tritt in den meisten Gebirgen als der innere massige Kern auf, der bald isolirt und inselartig aus den Schiefern und Straten des Grund-, Uebergangs- und Flötzgebirges hervorragt, bald in längeren Zügen und weiter erstreckten Ketten als ihre Centralachse erscheint, als der Grundpfeiler, an welchem die geschichteten Bildungen angelehnt sind, oder auf welchem sie ruhen. Der G. wird vielfältig verwendet, zu Säulen, zu Piedestalen in der Architectur, die [125] schönern u. feinkörnigen Abänderungen zu Tischplatten, Dosen etc.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 125-126.
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