Haug

[237] Haug, Joh. Christoph Friedrich, als fruchtbarer und geistreicher Dichter von Epigrammen, auch als Fabeldichter noch in gutem Andenken, war geb. 1761 im württemberg. Oberamte Ulm, ein Zögling der Karlsschule und Vertrauter Schillers und st. 1829 als Hofrath und Bibliothekar zu Stuttgart. Seine Hyperbeln auf Herrn Wahls große Nase [237] (1804, St. Gallen 1841) machten ihn allgemein bekannt; mit seinem geistesverwandten Landsmanne Fr. Chr. Weißer gab er eine »Epigrammatische Anthologie«, Zürich 1807–9, heraus. An H.s Ausfällen auf die modernen Philosophen wollten Viele die gewohnte Harmlosigkeit seiner Epigramme und Satire vermissen. Während auch die Lieder, Oden, sowie die »Fabeln für Jung und Alt« Anerkennung fanden, betrachteten Urtheilsberufene die »Auswahl« seiner Gedichte (1827, 1840, 2 B.) als Beweis, daß ihm der eigentliche Dichtergenius gefehlt habe.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 237-238.
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