Heimburg

[259] Heimburg, Gregor von, ein durch seine Feindseligkeit gegen die Kirche sowie durch seine Grobheit berühmter Vorläufer der Reformatoren im 15. Jahrh., wurde wahrscheinlich zu Würzburg geb., war auf dem Baselerconcil Sekretär des Aeneas Silvius u. befreundet mit Cusa, später ein unversöhnlicher Gegner der Beiden, als diese zu besserer Einsicht u. zu wohlverdienten hohen Ehrenstellen gelangt waren. Von 1433–60 begleitete H. das einflußreiche Amt eines Syndicus der Stadt Nürnberg, benahm sich als Abgesandter des Erzherzogs Sigismund von Oesterreich auf dem Fürstenconvent von Mantua so, daß er 1461 in Bann kam, und rächte sich durch Angriffe auf die Person des Papstes. Die Stadt Nürnberg nahm ihm seine Güter und wies ihn aus; nun ließ sich H. von Georg Podiebrad gegen die Kirche gebrauchen, kam abermals in Bann u. st. 1472 zu Dresden, nachdem der Herzog Albert von Sachsen seine Lossprechung vom Banne beim Papste Sixtus IV. durchgesetzt hatte. Seine meist staats- u. kirchenrechtlichen, immer polemischen Schriften erschienen 1608 zu Frankfurt unter dem Titel: »Scripta nervosa justitiaque plena ex manuscriptis nunc primum eruta«.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 259.
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