Heimburg [2]

[178] Heimburg, Gregor, aus einer edlen fränkischen Familie, geb. im Anfang des 15. Jahrh. in Würzburg, studirte die Rechtswissenschaften, nahm. Theil am Basler Concil, wurde dann Secretär bei Äneas Sylvius, mit dem er die Übergriffe des Papstes bekämpfte, wurde 1431 Stadtsyndicus in Nürnberg u. wegen seiner großen Rechtsgelehrsamkeit vielfach als Berather in staats- u. kirchenrechtlichen Angelegenheiten gebraucht; er stand au der Spitze der Gesandtschaft, welche die deutschen Kurfürsten 1446 wegen der Bannung der Erzbischöfe von Köln u. Trier nach Rom schickten, trat dann in die Dienste des Erzherzogs Sigismund von Österreich, für welchen er auf den Fürstenconvent nach Mantua ging, wurde 1460 von dem Papst in den Bann gethan, weil er seinen Herrn gegen den Papst vertheidigte, ging 1464 nach Böhmen u. 1471 nach Sachsen, wo er in Dresden lebte u. 1472 starb, nachdem kurz vorher der Bann gelöst war. Er war ein heftiger Feind der Anmaßungen des Papstthums, ein geschickter Vertheidiger der Selbständigkeit des Deutschen Reichs u. ein eifriger Vertreter des Studiums der Wissenschaften; seine Schriften erschienen als Scripta nervosa justitiaeque plena, Frankf. 1608. Vgl. Psizer, Der Deutsche (Gregor v. H.) u. der Welsche (Äneas Sylvius), Stuttg. 1844.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 178.
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