Hesychiasten

[299] Hesychiasten, griech. = Ruhende, nannten sich im 14. Jahrh. die Anhänger einer Gefühlsschwärmerei, welche von den Klöstern um den Berg Athos ausging und in einem Abt Simeon ihren hauptsächlichsten Vertreter fand. Dieser lehrte: der beschauliche Religiose möge den Kopf auf die Brust senken und auf den Nabel schauen, wo alle Seelenvermögen ihren Brennpunkt hätten, er werde anfangs nur Finsterniß, bald aber ein umstrahlendes Licht – den Glanz des Heilandes auf dem Tabor – sehen und entzückt sein. Der Mönch Barlaam nannte die H. spottweise »Nabelgucker« und beschuldigte sie des Ditheismus, aber er mußte fliehen, da 1341 eine konstantinopol. Synode sich für die H. aussprach. Ebenso [299] ging es 1350 d. Mönch Gregorius Akyndimus. Die H. scheinen sich allmälig verloren zu haben, als die Zänkereien der Theologen über sie aufgehört hatten.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 299-300.
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