Hoden

[322] Hoden, wesentlicher Theil der männlichen Zeugungstheile, die samenbereitende Drüse des Mannes u. der männlichen Thiere. H. oder deren Analogon kommen bei allen Thieren mit ausgesprochenem Geschlechtsunterschiede wie bei Zwitterthieren vor. Es sind paarige Organe, die in manchen Fällen, z.B. bei vielen Insekten zu einer unpaarigen Masse in der Mittellinie verschmolzen sind. Beim Menschen u. bei den Säugethieren stellen sie einen Knäuel der feinsten Fasern vor, zu welchen sich der Ausführungsgang der Drüse verlängert hat. Zwischen und auf diesen feinen Kanälen verzweigen sich die Blutgefäße u. Nerven; eine fibröse, der Sclerotica des Auges ähnliche, Hülle umgibt das Ganze, welches abermals von Zellgewebe, einer serösen Haut, von einzelnen Muskelfasern (cremastes) und den allg. Bedeckungen (H.sack) umgeben ist. Bei vielen Thieren befinden sich die H. bald innerhalb, bald außerhalb der Bauchhöhle, z.B. bei manchen Nagethieren. Von den Vögeln abwärts liegen sie stets innerhalb derselben. Zur Begattungszeit vergrößern sich diese Drüsen bei diesen Thieren periodisch. Bei den Fischen sind die H. unter dem Namen Milcher bekannt.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 322.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika