Hosius [2]

[351] Hosius, Stanislaus, geb. 1504 zu Krakau, jedoch von dem in Schwaben einheimischen Geschlechte der Hosen abstammend, bethätigte schon als Student in seiner Vaterstadt u. auf italienischen Universitäten seine Neigung zur Polemik durch Spottgedichte auf Luthern, erhielt in Krakau eine Domherrnstelle u. die Priesterweihe, vom Polenkönig ehrenvolle Missionen, namentlich an den Kaiser und wurde Bischof von Ermeland. Er that alles Erlaubte, um den alten Glauben in und außerhalb seiner Diöcese zu festigen; seine Confessio catholicae fidei christianae (1553) wurde selbst ins Arabische übersetzt, aber der Glanzpunkt seines Wirkens war auf dem Tridentiner Concil, für dessen Wiedereröffnung er als päpstlicher Legat sehr Vieles geleistet hatte. Seit 1551 Cardinal, stiftete er 1565 zu Braunsberg bei Königsberg das erste Jesuitenkloster dieser Gegenden (jetzt Lyceum Hosianum), wurde 1569 vom Papste nach Rom gezogen u. dessen rechte Hand und st. 1579. Gesammtausgaben seiner meist polemischen und von Leidenschaftlichkeit nicht freien, lateinisch geschriebenen Schriften: Paris 1562, Antwerpen 1591, Köln 1584.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 351.
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