Hudsonsbailänder

[357] Hudsonsbailänder heißt das ganze britische Nordamerika mit Ausnahme der beiden Canada, Neubraunschweig, Neuschottland und Neufoundland, ein Raum von ungefähr 100000 QM.; durch besondere Verträge bildet der 49.° nördl. Breite vom See Wood an die Gränze gegen die nordamerikan. Freistaaten, der 123.° westlicher Länge die Gränze gegen das russ. Nordamerika. Durch das Felsengebirge (Rocky mountains) und die Hudsonsbai zerfällt das ungeheure Gebiet in 3 Theile: Labrador, Hudsonsbaiterritorium, Neucaledonia. Am wichtigsten ist der mittlere Theil, der große Süßwasserbecken enthält (Winipeg-, Sklaven-, Bärensee etc.) und seine vielen Ströme theils in das Eismeer (Mackenzie, Kupferminen-, Backfluß), theils in die Hudsonsbai (Seal, Sea, Churchill, Nelson, Albany) sendet. Das Klima ist das polare, durch lange, kalte Winter aber kurze, heiße Sommer ausgezeichnet; nur im Süden ist Anbau möglich, dagegen reichen die [357] Wälder und damit einige Waldthierarten sehr weit nördlich. Dadurch sind diese öden Striche für den Handel von Bedeutung; ausgeführt werden nämlich: Felle von Bibern, Ottern, Füchsen, Wölfen, Bären, Luchsen, Mardern etc. im Werthe von ungefähr 150000 Pf. St. Die Einwohner, höchstens 100000, sind Indianer oder am Eismeere Eskimos, mit welchen jene in tödtlicher Feindschaft leben; Europäer vielleicht 1000.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 357-358.
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