Jussieu

[519] Jussieu (Schüßʼjöh), berühmte, um die Botanik hochverdiente französ. Familie. Antoine de J. geb. 1686 zu Lyon, gest. als Professor am botanischen Garten zu Paris 1758. Bearbeitete eine neue Auflage von Tourneforts »Institutiones botanicae«, Paris 1719. – Bernhard de J., Bruder des Vorigen, geb. 1699 zu Lyon, gest. 1776 zu Paris, studierte zuerst Medicin, widmete sich aber dann ganz der Botanik, erforschte mit Scharfsinn und genauer Beobachtung die natürlichen Verwandtschaften der Pflanzen und ward der Gründer des nach ihm benannten Pflanzensystems, auch System von Trianon genannt. Ludwig XV. übertrug ihm die Errichtung eines botanischen Gartens zu Trianon, wobei er diese natürliche Anordnung befolgte. Seine Schriften sind nicht zahlreich; ausgezeichnete Arbeiten finden sich in den Abhandlungen der französ. Akademie. – Antoine Laurent de J., Neffe des Vorigen, geb. 1748 zu Lyon, seit 1770 Professor am Pflanzengarten in Paris, 1773 Mitglied der Akademie, seit 1777 Director des botanischen Gartens, unter Napoleon Rath der Universität. Seine Verdienste um die Botanik sind bedeutend, namentlich bildete er das System seines Oheims weiter aus und machte zuerst dasselbe bekannt in seinem Hauptwerke. »Genera plantarum secundum ordinem naturalem disposita«, Paris 1789. Starb zu Paris 1836. Der Sohn des Vorigen. Adrien de J., geb. 1791 zu Paris, seit 1826 Professor der Botanik am Pflanzengarten, verdienstvoller Botaniker, schrieb viele Monographien, ferner eine »Botanique«, Paris 1844. übersetzt von Laßling, Stuttgart 1845. – Laurent Pierre de J., Neffe des Ant. Laurent. geb. 1792 zu Lyon, machte sich verdient um die Einführung des wechselseitigen Unterrichts und durch seine Schriften, darunter namentlich das gute und vielfach übersetzte Volksbuch: »Simon de Nantua«.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 519.
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