Kallimachos

[531] Kallimachos, Dichter und Mitglied des alexandrinischen Museums, geb. um 280 v. Chr. zu Cyrene (s. d.), zeichnete sich neben Apollonius von Rhodus. Lykophron u.a. durch große Gelehrsamkeit aus und war der letzte Grammatiker, der zugleich auch dichtete. Seine zahlreichen prosaischen Schriften (geographische, eine methodische Gelehrtengeschichte in der Form einer Literaturgeschichte u.s.w.) sind verloren. Als erotischer Elegiker war er sehr geschätzt, wiewohl er mit seiner Gelehrsamkeit auch in Gedichten prunkte. Catullus »Coma Berenices« und Ovids 20. Heroide sind Nachahmungen des K., von diesem selbst übrig 6 mythologisch gelehrte und kunstreich gebildete Hymnen und 72 Epigramme nebst Bruchstücken; erste Ausgabe von Lascaris, Florenz 1494, spätere von Stephanus, Grävius, J. A. Ernesti, Blomfield; dann Valckenaers »Elegiarum fragmenta«, Lugd. Batav. 1799, Uebersetzung von Schwenck (Bonn 1821).

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 531.
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