Valckenaer

[575] Valckenaer (–nahr), Ludwig Kaspar, einer der größten Philologen und dabei ein sehr bescheidener Mann, geb. 1715 zu Leeuwarden in Holland, wurde 1741 Hemsterhuisens Nachfolger als Professor des Griechischen zu Franeker, 1766 Professor der griechischen Sprache und Alterthümer in Leyden, wo er 1785 st. Unter seinen vielen Arbeiten neunen wir nur die Ausgaben einiger Stücke des Euripides, des Theokrit, Kallimach u.s.f., in denen er Kritik und Auslegung musterhaft zu verbinden verstand; seine philologischen, kritischen u. rednerischen Werkchen hat Erfurdt herausgegeben (Opuscula etc., Lips. 1808). – V., Jan, der Sohn des Vorigen, geb. 1757, 1787 Professor der Rechte in Utrecht, gab diese Stelle aus Unwillen über den Sieg des Hauses Oranien auf und zog nach Frankreich, wurde 1795 Professor des Staatsrechts zu Leyden, begleitete verschiedene Gesandtschaftsposten, st. 1821 als Privatmann zu Harlem. Er war ein fruchtbarer und berühmter juristischer Schriftsteller (der Advocat der batavischen Freiheit, Rechtsgutachten in Sachen des Erbstatthalters Wilhelm V.) u. galt als ein noch weit besserer Diplomat.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 575.
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