Karlsbad

[553] Karlsbad, der bekannte Kurort in Böhmen, am Einflusse der Tepel in die Eger, in romantischem Thale, hat 5400 E., bürgerliche Industrie, aber seine Haupterwerbsquelle in dem Besuche der Bäder. Die kalten Mineralwasser werden weniger benutzt, um so mehr die warmen, z.B. der Sprudel, der 59°R. warm hoch aufwallend in der Minute 50 Eimer ergießt, der Mühl- u. Schloßbrunnen (45°R. und 38°R). Die Quellen enthalten: schwefel-, salz- und kohlensaures Natron, kohlensauren Kalk, weniger Flußspathkalk, kohlensaure Magnesia, phosphorsauren Kalk, Kieselerde, Manganoxyd etc. Vgl. Bad- u. Brunnenkuren. Die K.-Quellen sind auch durch manche Erscheinungen für den Chemiker und Geognosten von hohem Interesse. (Mannl: der Führer in K. u. seinen Umgebungen, 6. Aufl. Karlsbad 1853; Carro: »Vingt-huit ans dʼobservations et dʼexpérience à Carlsbad«, Karlsbad 1853.)

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 553.
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