Katakomben

[563] Katakomben, griech.-deutsch, große Grabhöhlen, bei den Aegyptern, Etruskern und andern ital. Völkerschaften absichtlich eingerichtet; bei den Griechen, Römern und Parisern waren sie ursprüngliche Steinbrüche, die erst später zu Begräbnissen benutzt wurden. Am wichtigsten sind die großen röm. K., welche zur Zeit der Verfolgung den Christen zu ihren gottesdienstlichen Versammlungen und zu Grabstätten für die Martyrer dienten. In neuester Zeit sind neu eröffnete K. auch für die Geschichte der christlichen Kunst von großer Bedeutung geworden. Die Pariser K., alte Steinbrüche, sind seit 1786, namentlich 1792 beim Septembermorde, zu Leichenstätten benutzt, als man die Gebeine aus den Gottesäckern riß u. die Leichen der Ermordeten nicht unterzubringen wußte.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 563.
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