Kellner

[577] Kellner, Lor., trefflicher Schulmann und Schriftsteller in seinem Fache, geb. 1811 zu Heiligenstadt im preuß. Eichsfelde, wurde erster Lehrer an einer der kathol. Stadtschulen zu Erfurt, wirkte alsdann mit seinem Vater. dem Seminar-Director Heinr. K., am Lehrerseminar zu Heiligenstadt, kam 1848 als Schulrath nach Marienwerder in Westpreußen, 1849 auch in die 2. preuß. Kammer. 1855 als Regierungs- und Schulrath nach Trier. Vereinfachte u. veredelte den deutschen Sprachunterricht, indem er als Lehrer und durch weitverbreitete Schriften der von Becker, Wurst u.a. gehegten sog. grammatisirenden Methode die analytische entgegenstellte und sucht die sittlich-religiöse Bildung des Lehrerstandes als die erste Bedingung einer segensreichen Wirksamkeit der Volksschule zu heben. Schriften: »Praktischer Lehrgang für den deutschen Sprachunterricht«. 8. Aufl., Erfurt, 3 B.; »Ausgewählte Sätze und Musterstücke als Grundlage eines bildenden Sprachunterrichtes«, 10. Aufl. ebendas.; »Pädagogik der Volksschule in Aphorismen«. 4. Aufl., Essen; außerdem Pädagogische Mittheilungen (bis jetzt 2 Hefte), Volksschulkunde, Aufsätze in das Kirchen-Lexikon von Wetzer und Welte u.a.m.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 577.
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