Kirgisen

[604] Kirgisen, Kirgiskosaken, tatarischer Volksstamm, in die kleine, mittlere und große Horde getheilt, Mohammedaner oder Lamaisten, Nomaden, leben in den Steppen am Ural, nördl. bis zum Tobol u. Irtisch, östl. bis an das Gebirge Uluk-Dagh, südl. bis an das kaspische Meer, den Aralsee und den Sir-Deriah (Jaxartes), auf einem Raume von 33000 QM., der die K. steppe od. russ. Tatarei genannt wird. Sie sollen gegen 3 Mill. Seelen stark sein, leben hordenweise unter Chans, sind in Adel und Volk getheilt; sie sind sehr reich an Kameelen, Pferden, Hornvieh u. Schafen, treiben gerne Räuberei, sind muthig, mißtrauisch, anerkennen die Oberherrlichkeit Rußlands ohne Abgaben zu bezahlen oder Kriegsdienste zu leisten.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 604.
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